Beeindruckende Forschung an der TU Darmstadt für die vierte industrielle Revolution
Insgesamt vier Handlungsfelder gibt es in IUNO; zwei davon bearbeiten die Experten am DiK. Neben der erwähnten Fernwartung ist das vor allem der sichere Technologiedatenmarktplatz. Dieser demonstriert, wie Hersteller sicher und vertraulich mit Daten handeln können. „Um beispielsweise eine Werkzeugmaschine optimal nutzen zu können, muss der Betreiber bestimmte Parameter für den jeweiligen Werkstoff kennen“, so Alexander Kern, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachgebiet. „Hat er entsprechende Parameter nicht vorliegen, muss er diese in aufwendigen Testläufen selbst ermitteln." Die Folge: Ein enormer Zeitaufwand, gepaart mit hohen Kosten. Die Idee des Projekts: Wie in einem App-Store können erforderliche Parametersätze, in Form von Technologiedaten, künftig schnell und einfach über einen Online-Marktplatz gefunden, lizenziert und direkt genutzt werden.
Geheimhaltung gewährleistet
Stellvertretend für eine Werkzeugmaschine ist ein Getränkemixer an den Technologiedatenmarktplatz angebunden. Der Besucher kann sich seinen Wunschcocktail am Mixer aussuchen. Anschließend erwirbt die intelligente Maschine auf dem virtuellen Marktplatz eine Lizenz vom Hersteller – und mit ihr einen verschlüsselten Technologiedatensatz, der das Rezept beinhaltet. Dieses wird nun, unsichtbar für den Nutzer, entschlüsselt und umgehend zubereitet. In Sekundenschnelle werden mehrere Zutaten in das Glas gegeben – es entsteht ein leckerer Cocktail. Anschließend ‚vergisst’ die Maschine die Zutatenliste einfach. „Das Rezept ist für niemanden einsehbar, die Vertraulichkeit der Daten die gesamte Zeit gewährleistet“, so Alexander. „Mit unseren Demonstratoren können wir die komplexe Theorie greifbar machen“, schwärmt er vom Forschungslabor. Das ist nicht nur für die Partner aus der Industrie interessant, sondern auch für die folgenden Generationen von Studierenden am DiK. „Es entsteht gerade eine neue Branche, mit vielen neuen Arbeitsplätzen – und unsere Absolventen bringen das richtige Profil für die künftigen Aufgaben in der Industrie 4.0 mit“, ist Prof. Reiner Anderl überzeugt.