Waldemar Wiens lacht. „Also, mir war das schon relativ früh klar - in der neunten oder zehnten Klasse.“ Waldemar studiert gerade im siebten Semester Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Fulda und steht kurz vor deinem Bachelor-Abschluss. Er lässt in unserem Gespräch keinen Zweifel daran, dass er sein Traumstudium gefunden hat: „Mir macht die gerade die Analyse von Produktionsprozessen wirklich großen Spaß“, schwärmt er. Aber was genau ist Wirtschaftsingenieurwesen eigentlich?
„Das Wirtschaftsingenieurwesen ist im Prinzip die Schnittstelle zwischen Naturwissenschaft und Wirtschaft“, fasst Waldemar sein Studium in einem Satz zusammen.
Wirtschaftsingenieure sind Fachleute, die sowohl über technisches als auch über wirtschaftliches Know-how verfügen. Ihr Aufgabenbereich umfasst die Verbindung von Ingenieurwissenschaften mit betriebswirtschaftlichen Kenntnissen, um effiziente Lösungen für technische und wirtschaftliche Herausforderungen zu schaffen.
Marco Weß, Laboringenieur des Wirtschaftsingenieurwesen-Labors, erklärt uns das an einem praktischen Beispiel: „Mal angenommen ein Mitarbeiter aus dem Vertrieb überbringt seiner Firma einen Kundenwunsch. Das angebotene Produkt sei gut aber für die Bestellung einer großen Stückzahl, müssten noch ein paar Veränderungen vorgenommen werden. Derlei Veränderungen führen dann oft zwangsläufig auch zu Veränderungen im Produktionsprozess. Die Maschinen müssen umgestellt und die Software angepasst werden. Ein Wirtschaftsingenieur agiert genau an der Schnittstelle zwischen dem Produktionsmitarbeiter und den Ingenieuren, die den Produktionsprozess umstellen müssen. Er “übersetzt” sozusagen die wirtschaftlichen Wünsche des Einen in die technischen Möglichkeiten des Anderen.
In der Wirtschaft müssen viele Zahnräder sehr genau ineinandergreifen, damit alles reibungslos läuft. Die Autoindustrie arbeitet mit eng getakteten Just-in-time-Lieferketten und Produktionsprozesse müssen immer flexibler ausgerichtet werden, damit man wettbewerbsfähig bleibt. Am Ende sollte das alles auch wirtschaftlich darstellbar sein.
Und genau diese Dinge lernen die Studierenden hier in Fulda im Wirtschaftsingeneurwesen ein breites Wissen für komplexe Aufgaben. „Mathematik gehört dazu, Regelungstechnik, Elektrotechnik, Energietechnik und Physik natürlich“, zählt Waldemar auf die verschiedenen Lehrgebiete auf. „Und dann natürlich noch die wirtschaftlichen Fächer BWL und VWL.“
Und was zunächst einmal sehr theoretisch und trocken klingt, hat an der Hochschule Fulda immer einen großen Praxisbezug. Und diesen Umstand wissen die Studierenden hier besonders zu schätzen. So testen sie Solarzellen oder stehen an einer Produktionsstraße, an der immer neue Herausforderungen auf sie zukommen – wie hier im hochmodernen Wirtschaftsingenieur-Praxis-Labor. Damit steigen sie fast schon spielerisch ganz konkret in die Komplexität der Fertigung am Fließband ein. Breites Wissen in Theorie und Praxis, zukunftsfähige Lehrgebiete und buntes Spielzeug am Fließband – mit der Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Fulda gehen Kindheitsträume in Erfüllung!