„Die Laster oder Männchen stehen für beliebige Produkte“, erklärt er uns. „Der Vorteil ist, dass sie keinen Müll produzieren, sondern immer wieder in neuen Konfigurationen verwendet werden können.“ Und es macht Spaß, mit ihnen zu arbeiten: „All diese Dinge werden in der Vorlesung behandelt, aber es sorgt noch mal für ein viel besseres Verständnis bei den Studierenden, wenn sie das auch einmal ganz praktisch gemacht haben.“
Marco zeigt auf eine der Maschinen. „Hier in dieser Anlage geht es darum, den gesamten Produktionsprozess in einer Werkhalle einmal zu durchlaufen.“ Die Anlage simuliert ein Fließband, an dem beliebige Produkte mit Steckmodulen zusammengebaut werden. Studierende bekommen in Zweiergruppen den Auftrag, verschiedene Arbeitsschritte zu durchlaufen. Dabei werden sie mit Hindernissen konfrontiert: „Wir haben das bewusst nicht optimiert“, erklärt Marco. Der eine Mitarbeiter muss vier Steckmodule anbringen, der andere nur zwei. Das Ergebnis: Beim einem staut es sich, während der andere sich langweilt. Die Studierenden erfahren nun am eigenen Leib, warum die Optimierung des Ablaufs notwendig ist, und modellieren nun am Rechner bessere Abläufe. Diese werden dann an der Anlage umgesetzt. „Und dann schauen wir, ob Modell und Realität übereinstimmen.“ Diese Erfahrungswerte sind später in der Praxis immens wichtig: „Ich kann als Chef nicht immer sagen, so, du arbeitest jetzt noch schneller und trotzdem fehlerfrei“, warnt Marco. „Wenn in der Realität die Leute an der Belastungsgrenze arbeiten, machen sie Fehler. Das können wir hier direkt erfahrbar machen.“
Dabei gibt es für nichts Standardlösungen. Denn unterm Strich ist jede Produktionsstraße ebenso individuell wie die Menschen, die an ihnen arbeiten. „Jedes Semester müssen die Studierenden hier wieder etwas Neues aufbauen“, ist Marco begeistert. „Dabei kommen manchmal auch ganz neue Lösungen heraus, an die bislang niemand gedacht hat.“ Ob nun an elektrischen Schaltkreisen Widerstände gemessen werden, ob am Fließband mit kleinen Lastwagen gearbeitet wird, es ist dieser alltägliche Praxisbezug, die Problemlösungen direkt an der Materie, die das Studium des Wirtschaftsingenieurwesen hier an der Hochschule in Fulda so besonders machen. Denn dieser kreative Aspekt hilft später auch dabei, den Kundenwünschen gerecht zu werden, die manchmal ein Denken „out of the box“ erfordern, und eben nicht nur auswendig gelernte graue Theorie. Auch Student Nils Runkel ist begeistert vom Fuldaer Ansatz: „Ich finde den Lerneffekt hier im Labor einfach genial!“ Erfahrungen in Theorie und Praxis, ausgebildet an einer Hochschule, deren Labore immer State of the Art sind, zukunftsorientierte Themen wie Elektromobilität oder Energieeffizienz und dazu noch nachhaltige Playmobil-Männchen – wer hier in Fulda Wirtschaftsingenieurwesen studiert, ist gut gerüstet für die Zukunft.