Vom Studium zur Zukunftsgestaltung - 3

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    © Steffen Böttcher
    Hochschule Fulda Vom Studium zur Zukunftsgestaltung

    Wir treffen uns mit Studierenden an der Hochschule und möchten von ihnen wissen, was sie an diesem Studiengang gereizt hat. Raphael muss nicht lange überlegen: „Ich war auf der Suche nach einer Ausbildung, die mich nachhaltig bereichert. Die Energiewende ist eines der großen Themen, denen wir uns stellen müssen. Alles hängt mit allem zusammen: Klimaschutz, Energiesicherheit, Energieunabhängigkeit… Ich lerne hier, wie all dies miteinander verknüpft ist und wo die Potentiale liegen.“ Sein Kommilitone Julian ergänzt: „Die Atmosphäre hier ist wirklich toll. Das Verhältnis zu den Professoren ist super, und der große Praxisbezug ist wirklich hilfreich.“ Julian studiert eigentlich Wirtschaftswissenschaften, arbeitet aber hier im Labor als studentische Hilfskraft. Nach seinem Studium möchte er Erfahrungen im Ausland sammeln; Skandinavien interessiert ihn. „Elektromobilität und Batterieforschung - ich glaube, hier können wir von den Skandinaviern eine Menge lernen.“ Raphael konnte sich in seinem Studium an einer Fallstudie beteiligen, die untersucht hat, wie sich die Fahrweise von Busfahrern in Elektrobussen auf den Energieverbrauch auswirkte. „Unsere Studie hat gezeigt, wie sich durch vorausschauendes Fahren und eine abgestimmte Fahrweise der Energieverbrauch reduzieren lässt. Die Fallstudie mündete dann sogar in einem Dashboard, welches dem Busfahrer bereits während der Fahrt über seinen aktuellen Energieverbrauch informierte.“ Und die Studierenden gingen sogar noch weiter. In Anlehnung an Computerspiele konnten die Busfahrer durch besonders sparsame Fahrweise Coins sammeln. „Daraus entstand innerbetrieblich sogar ein kleiner Wettbewerb um das beste Ranking“, berichtet Raphael weiter. „Aber auch der Austausch der Busfahrer untereinander wurde belebt, weil man sich gegenseitig Tipps gab.“ Auch Timon ist begeistert. Er hat den Bachelor in Erneuerbarer Energie abgeschlossen und studiert mittlerweile im Master eingebettete Systeme. Auch für ihn ist der Praxisbezug ein wichtiger Faktor.
    Projekte wie diese motivieren die Studierenden und zeigen ihnen, wie ihre Ideen in konkrete Maßnahmen umgesetzt werden können. Denn, so legt uns André Schuhl, wissenschaftlicher Mitarbeiter hier am Labor für erneuerbare Energien ans Herz: „Die beste Kilowattstunde ist die nicht verbrauchte Kilowattstunde. Hier liegt noch so viel Potenzial brach.“ Auch verweist er auf Windräder, die mitunter nicht laufen, um die Netze nicht zu überlasten. „Dieses Potenzial könnte man gut nutzen, um beispielsweise Wasserstoff herzustellen. Natürlich entstehen bei der Umwandlung in Wasserstoff hohe Energieverluste, doch verliert man die Energie auch, wenn man sie gar nicht nutzt. Das ist ja das Schöne an erneuerbarer Energie: Sie ist unendlich vorhanden.“

    Aus diesem Gedanken heraus entwickelte man hier an der Hochschule ein Projekt, welches als schlüsselfertige Komplettlösung ganze Gebäude mit Strom aus Wasserstoff versorgen kann. In einem einfachen Schiffscontainer brachten die Fuldaer die gesamte Gebäudetechnik für eine ganzheitliche, umweltfreundlichere Energieversorgung mit Wärme und Strom auf Wasserstoffbasis unter. „Dass das System funktioniert, haben wir bewiesen“, erklärt uns der Wissenschaftliche Mitarbeiter Lukas Böhning. „Nun müssen noch diverse Standards und rechtliche Grundlagen geschaffen werden. Auch stellt sich die Frage, wie Skalierungen gestaltet werden können oder welche Anforderungen die einzelnen Komponenten haben müssen. Welche Sicherheitsaspekte müssen mitbedacht werden?“ All dies sind Fragen, die man hier an der Hochschule in Fulda in Zukunft beantworten möchte. Und Markus Hundertmark ergänzt: „Wenn man den Schwerverkehr in Zukunft auch durch E-Mobilität ersetzen will, werden die Ladestationen entsprechend größer ausfallen müssen. In ferner Zukunft, wenn 30 LKWs auf einer Autobahnraststätte laden wollen, sind die Anforderungen an die Ladestationen immens. Gleichzeitig haben wir immer noch zu viele Windräder mit Leerzeiten und nicht genutzter Sonnenenergie. Wir entwickeln hier Ideen, die all diese Aspekte mitdenken und mittelfristig umsetzungsfähig sind.“
    Der Bachelor in Erneuerbarer Energie ist eine praxisnahe, zukunftssichere Ausbildung, die sich intensiv mit Lösungen zur Energiewende beschäftigt und unsere aller Zukunft mitgestaltet.

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