HfG Kapelle - Hochschule für Gestaltung Offenbach
Wenn man ehrlich ist, gilt Offenbach nicht gerade als kulturelle Hauptstadt Deutschlands. Doch ich bin nach meinem mittlerweile zweiten Besuch an der Hochschule für Gestaltung hier in Offenbach total verzaubert von den Leuten an der HfG und dem Charme, der hier ums Eck weht. Man möchte sie gar nicht erst Studierende nennen, denn die HfGler scheinen ein eigenes, kreatives und liebenswertes Völkchen zu sein, für das dieser bürokratische Ausdruck doch zu wenig swingt.
„Die Leute hier sind zwar alle verrückt und komisch, aber auch richtig süß, und das Wichtigste: Alle kommen miteinander aus“, bringt es Lena Bakonalim auf den Punkt. Sie studiert hier an der Hochschule für Gestaltung bereits im sechsten Semester Kunst und arbeitet in der Kapelle auf dem Campus – einem … ja was denn eigentlich? „Einem Ort, an dem Dinge passieren und an dem man sich trifft.“ Der Wochenplan der Kapelle liest sich so, wie ich mir die Aktivitäten an einer Kunsthochschule vorstelle: Da wechselt sich ein Gesprächs-Vortrag zum Thema „Kreativität ‑ Verheißung und Fluch“ mit einer Trash-Movie-Night ab, dann folgt ein Waffeltag und immer wieder gibt es mittwochs ab 18 Uhr „betreutes Trinken“. Ja, genau so stelle ich mir ein erfülltes Studierenden-Leben vor. Die Idee des betreuten Trinkens stammt von Viktor Krautwig, einem Bremer, der hier an der HfG studiert und dem es in Offenbach zu wenig „Bremer Kneipenkultur“ gab. Er möchte damit in der Kapelle eine klassische Studierendenkneipe etablieren und dekoriert den Laden dafür eigens mit alten James Last-Platten für ein perfektes „Bremen-Feeling“. Viktor ist jemand, neben den man sich gern setzt, um Neues zu erfahren, und wir plaudern auch gleich wild drauf los – über die Hochschule, die Kapelle und wie man so lebt als Student in Offenbach. Ihm gefällt es hier sehr: „Wenn man die Chance hat, von solchen Typen wie Eike König unterrichtet zu werden, sollte man nicht lange zögern…“