The patient died, but we can try again - 3

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    © Daniel Chassein
    Goethe-Universität Frankfurt The patient died, but we can try again

    Simulationskrankenhaus der Goethe-Universität Frankfurt

    Der Operationssaal ist vorbereitet. FIneST-Mitarbeiterin Christina von Kietzell erklärt als OP-Schwester einer Studierenden das richtige Ankleiden. Auch dies gehört zu den Fähigkeiten, die während des Chirurgie-Praktikums vermittelt werden. Das richtige Händewaschen, das richtige Überstreifen steriler Handschuhe, die richtige Handhaltung - all das sind Dinge, die durch nichts besser abgespeichert werden als durch geübte Routine. “Unabhängig von der Wahl seiner künftigen Fachdisziplin sollte jeder Arzt chirurgische Basisfähigkeiten beherrschen. Dazu gehören die OP-Routinen, die Behandlung unterschiedlicher Krankheitsbilder, das Nähen und Knoten, Punktieren und Injizieren, der Verbandswechsel, das Abtasten des Bauchraums, die Untersuchung des Haltungs- und Bewegungsapparats und die Wundversorgung”, erklärt Dr. Miriam Rüsseler. Wichtig sind ihr neben der Vermittlung fachlicher Kompetenzen die Etablierung von Teamgeist und Wertschätzung. “Den rauen Umgangston wollen wir aus dem OP verbannen, denn wichtiger als die Hierarchie ist das Team, das gemeinsam für das Leben und Wohlergehen des Patienten arbeitet”, so Dr. Rüsseler weiter.

    Assistenzarzt Patrick Carstensen fühlt sich als Teammitglied und in der Rolle des Anästhesisten sichtlich wohl. Sein Fachziel ist eigentlich die Augenheilkunde, in der Notfallmedizin engagiert er sich, weil er es wichtig findet, dass alle Ärzte wissen was zu tun ist. “Die Theorie gibt es in der Vorlesung. Hier versuchen wir den Studierenden flankierend die bestmögliche Ausbildung auf praktischer Ebene mitzugeben”. Am Operationstisch trainiert seine Kollegin Daniela Neubecker mit der Laparoskopieschere ihre Geschicklichkeit. “Ich glaub, die Schere ist durch”, sagt sie. “Dann müssen wir mal wieder klauen gehen”, antwortet Dr. Miriam Rüsseler und lacht. Die ganze Ausstattung und alle Instrumente des OPs sind echt. “Es gibt nichts zu Simulationszwecken, keinen Tupfer, kein Messer, auch keine Laparoskopiescheren. Alles neu anzuschaffen, ist wahnsinnig teuer, weshalb wir immer die ausgedienten Instrumente aus der Chirurgie übernehmen”, erläutert sie. Sie geht mit den finanziellen Mitteln, die ihr für das Simulationskrankenhaus zur Verfügung stehen, sorgsam um. Denn sie will noch so vielen Studierenden wie möglich, die Chance geben ihre praktischen Fähigkeiten intensiv zu schulen. Die einzigartige Besonderheit dieser praxisnahen Lehre kann Dr. Miriam Rüsseler in einem einzigen Satz ausdrücken: “The patient died, but we can try again”.

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