Der Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau im Studium Landschaftsarchitektur an der Hochschule Geisenheim
Die Hochschule Geisenheim führt zudem mehrere Forschungsprojekte durch. So sind die Studierenden nicht nur auf dem neusten Stand der Wissenschaft, sondern haben auch alle die Möglichkeit, sich in verschiedenen Richtungen auszuprobieren. Zum Beispiel mit Bachelor- oder Masterarbeiten über Methoden, Wände zu begrünen. Und das in allen vier Himmelsrichtungen. „Grüne Wände sind eine gute Methode, um Schadstoffe aus der Luft zu filtern – insbesondere in Städten wird das immer wichtiger, um Grenzwerte einzuhalten“, erklärt Professor Dr. Alexander von Birgelen vom Institut für urbanen Gartenbau und Pflanzenverwendung.
Von der Hochschule in den elterlichen Garten
Was alle Studierenden zudem schätzen, ist die Atmosphäre und die Art der Übungen: „Es gibt hier kaum Frontalunterricht“, so Tristan Vogt. „Wir arbeiten häufig in kleinen Gruppen und üben in Rollenspielen die Bauabläufe. Dabei lernen wir auch, uns vor Kunden zu präsentieren und uns selbst zu verkaufen.“ Eine optimale Vorbereitung auf die spätere Selbstständigkeit. Das ist nicht das Ziel von Tristan. Er will nach dem Bachelor noch den Master draufpacken und später gerne im gehobenen Dienst tätig sein. „Mit gefällt die Verbindung von Bautechnik und dem Werkstoff Pflanzen“, sagt er mit leuchtenden Augen. „Ich habe hier wirklich mein Hobby zum Beruf gemacht.“ Das bekommen auch seine Eltern zu spüren, wie er lachend erklärt: „Bei denen im Garten kann ich mich austoben, es gibt eigentlich immer was zu tun. Oder ich suche mir was.“ Und so legt er nach dem Lernen Gemüsebeete an, pflanzt Sträucher oder gestaltet ganze Areale um.
Im Gegensatz zu Tristan hat Maria Vatter vorher keine Ausbildung gemacht. Stattdessen nutzte sie das Angebot in Geisenheim, dual zu studieren. Nach zwei Jahren hatte sie den Berufsabschluss in der Tasche: „Klar, das war schon anstrengend, in den vorlesungsfreien Zeiten im Betrieb zu arbeiten – aber ich würde das genau so nochmal machen.“ Denn so konnte sie Theorie und Praxis stets optimal verknüpfen. „Im Unternehmen erlebt man zusätzlich, wie wichtig Kommunikation auf der Baustelle ist und man entwickelt ein echtes Gespür für Situationen.“ Gemeinsam mit einer Kommilitonin schreibt Maria aktuell ihre Bachelor-Thesis. Nach einer umfassenden Analyse und zahlreichen Gesprächen ist sie nun dabei, ein Konzept für einen 1.000 Quadratmeter großen Bereich auf dem Karlsruher Hauptfriedhof zu entwickeln. „Unsere Aufgabe ist es, Trauernden einen Ort zu bieten, um Trost zu finden – und das unabhängig von Religion oder Kultur für alle“, erklärt sie. Für sie ist Landschaftsarchitektur ein echter Traumberuf: „Ich wollte nie einen klassischen Bürojob – und hatte immer schon den Wunsch, draußen etwas zu hinterlassen.“ Und so darf man gespannt sein auf die nächsten Projekte der Absolventen aus Geisenheim.