Der Schwerpunkt Garten- und Landschaftsbau im Studium Landschaftsarchitektur an der Hochschule Geisenheim
Mit Ideen die Umwelt gestalten – das verspricht der Studiengang Landschaftsarchitektur an der Hochschule Geisenheim. Doch was heißt das konkret? Absolventen sind in vielen Berufsfeldern einsetzbar, planen und bauen Grünräume in Städten und Kulturlandschaften oder auch Spiel- und Sportanlagen – je nach Schwerpunkt in ihrer Ausbildung. Und davon gibt es gleich drei: Naturschutz und Landschaftsplanung, Freiraumplanung sowie Garten- und Landschaftsbau.
Letzteren wählen die meisten Studierenden. So wie Simon-Johannes Stein. „Ich bin Vollblut-Gala-Bauer und fühle mich einfach extrem wohl auf der Baustelle“, sagt er lächelnd. „Es ist super abwechslungsreich und man ist viel draußen.“ Gut sieben Jahre hat er nach seiner Ausbildung bereits in seinem Beruf gearbeitet, zudem seinen Meister draufgepackt. Doch sein Rücken lässt die harte körperliche Arbeit auf Dauer nicht mehr zu. Und so kam er auf die Idee, sich in Geisenheim im Bachelor-Studiengang Landschaftsarchitektur zum Berufsschullehrer im Garten- und Landschaftsbau weiterzubilden. Zwei Tage die Woche ist er jetzt hier an der Hochschule, zwei weitere Tage verbringt er für den pädagogischen Teil an der Technischen Universität Darmstadt: Eine deutschlandweit einmalige Kooperation, bei der die Studierenden die Spezialisierung Berufsschullehramt parallel zum regulären Studium absolvieren, ohne Zeit zu verlieren. „Das Studium ist super, die Atmosphäre hier sehr angenehm und familiär“, schwärmt Simon-Johannes.
Das eigene Gras in der Petrischale
Der Clou: Jeder Studierende gründet im 3. Semester eine eigene Firma. Zumindest virtuell. „Mit diesem Unternehmen durchlaufen wir alle Phasen im Bauprozess“, erklärt Simon-Johannes. Von der Ausschreibung über die Kostenkalkulation bis hin zum Vertragswesen. Dabei bekommen sie nicht nur Feedback von ihren Dozenten, sondern auch von Unternehmen und kommunalen Auftraggebern, die in verschiedene Module eingebunden sind. Doch mindestens genauso wichtig ist die praktische Erfahrung – zum Beispiel im Labor. Dort hängt auch ein Schild an der Wand mit einem Motto: ‚Lass es mich tun und ich behalte es‘. Und so steht Simon-Johannes gemeinsam mit seiner Kommilitonin Maria Vatter im weißen Kittel vor unzähligen Petrischalen, Gläsern und Kunststoffbehältern. „Wir bestimmen heute den Salzgehalt im Substrat und messen pH-Werte“, erklärt Maria und rückt ihre Schutzbrille zurecht. Solche Erfahrungen sind wichtig, um später genau zu wissen, wie man mit verschiedenen Bodenarten umgeht oder welche Pflanzen sich wo wohlfühlen. Auch hat jeder Studierende im Labor verschiedene Grassorten gezüchtet.