„Ich bin neben meiner Lehrtätigkeit hier auch noch in einem großen Ingenieurbüro tätig“, erklärt er seine praktische Ausrichtung. „Der Praxisbezug gehört für mich zum Studium der Ingenieurwissenschaften einfach dazu“, betont er. „Die Kontakte in die Industrie bieten uns zum einen die Chance, immer ganz vorne mit dabei zu sein, und zum anderen, den Studierenden diese aktuellen Entwicklungen auch hautnah zeigen zu können.“ Der Fachbereich nimmt die Studierenden national und international mit ins Feld. So führen Prof. Lepplas Exkursionen gern auf Großbaustellen in Frankfurt und Umgebung, zum Beispiel zum neuen U-Bahn-Tunnel der U5 in Frankfurt oder an die riesigen Baugruben, aus denen später einmal gigantische Hochhäuser wachsen werden.
Dadurch sehen die jungen Leute nicht nur in beeindruckender Weise, was sie in ihren Vorlesungen lernen, sondern haben auch die Chance, internationale Beziehungen auf dem Arbeitsmarkt zu knüpfen. „Unsere Studierenden sind nicht nur in ganz Deutschland, sondern auch europaweit unterwegs“, berichtet Prof. Leppla nicht ohne Stolz. „Eine Studentin von uns war sogar bei einem Tunnelbauprojekt in London tätig.“ Diese Beziehungen garantieren eine gute berufliche Zukunft: „Alle, die hier studieren, finden hinterher garantiert einen Arbeitsplatz.“ Denn Ingenieurinnen und Ingenieure werden dringend gebraucht, und das nicht nur in der Baubranche oder in Ingenieurbüros, sondern auch in Ämtern und Behörden oder Infrastrukturunternehmen. Gerade das Thema Nachhaltigkeit hat auch das Ingenieurwesen erreicht und rückt immer mehr ins Zentrum der Forschung. Sei das nun das Sanieren, anstatt neu zu bauen, seien das Ersatzstoffe zu Zement, die in der Produktion einen deutlich geringeren CO2-Ausstoß haben, sei das die Einsparung von Material durch weniger konservative Planungen im Bauwesen – „Indem wir High Level Engineering betreiben, können wir erhebliche Ressourcen einsparen!“
Das Feld ist also ein weites, und die künftigen Herausforderungen angesichts des Klimawandels und der Notwendigkeit zum nachhaltigen Bauen werden es noch vergrößern. Aber darauf werden die Studierenden hier gut vorbereitet: „Wir sind ja in einem sehr weit gefächerten Fachgebiet mit ganz unterschiedlichen Facetten unterwegs“, sagt Prof. Leppla. „Insofern können wir die Studierenden gut mit immer aktuellen Themen und Aufgaben versorgen.“ Das Studium der Geotechnik hier in Frankfurt umfasst dabei Themen wie Boden- und Felsmechanik, Salzmechanik, Damm- und Deichbau, Hangsicherungen und Tunnelbau, Umweltgeotechnik oder die Geothermie – „eine unendlich große, regenerative Energiequelle!“ Leppla ist überzeugt: Die Verkehrsinfrastruktur verlangt ebenso nach neuen und alternativen Wegen wie die Energiegewinnung und das nachhaltige Bauen, und: „Das Schöne ist, egal, was Sie bauen, es hat immer mit Geotechnik zu tun!“ Deshalb müssen die Studierenden sich auch immer in den anderen Fachdisziplinen wie Statik, Massiv-, Stahl- und Holzbau oder Baubetrieb auskennen, was für ein großes Allgemeinwissen und ein tiefes Verständnis der Materie sorgt –Kenntnisse, die im Berufsleben nur nützlich sind. Die Geotechnik ist also ein Studium mit jeder Menge Zukunft, denn, sagt Prof. Leppla lachend: „Ohne uns kommt man nicht weiter!“