Studierende bekommen dieselben Inhalte wie in der beruflichen Ausbildung vermittelt, erklärt uns Daniela Herchet. Und auch der „Praxisanteil ist derselbe. “Was das Pflegestudium hier an der Hochschule von der beruflichen Ausbildung unterscheidet, ist, dass die Studierenden neben dem Examen noch einen akademischen Abschluss (Bachelor) machen. Das wissenschaftliche, kritisch-reflektierte Denken und Arbeiten, welches in verschiedenen Modulen mit der Pflege verknüpft wird, ist ein zusätzlicher Bestandteil im Studium.“ Die Studierenden lernen hier also, selbstständig zu fragen, was das Beste für ihre Patienten ist. Und das individuell von Fall zu Fall: „Die Herausforderung, dass jeder Patient anders ist, liebe ich!“, schwärmt die Laboringenieurin. Aus dieser Liebe zu den Menschen heraus ist Daniela Herchet auch in die Pflege gegangen. Weil ihr aber im Pflegealltag die Zeit gefehlt hat, sich tiefer in die Materie einzuarbeiten und Recherchen anzustellen, ist sie froh über die Akademisierung: „Wenn auf den Stationen zusätzlich noch Kräfte arbeiten würden, die dafür geschult sind, das Beste für die Pflege und damit für die Versorgung jedes einzelnen Patienten herauszufinden oder Arbeitsprozesse, -abläufe zu optimieren wäre das ein großer Gewinn!“
Das aktuelle Bild der Pflege in der Öffentlichkeit, scheint derzeit aus unterschiedlichsten Gründen oft negativ gezeichnet. Selten wird die eigentliche Tätigkeit der Pflege, der Inhalt dargestellt. Würde man dies tun, würde man feststellen wie schön und vielfältig dieser Beruf ist “, sagt Daniela Herchet, Laboringenieurin im Studiengang Pflege. „Es gibt in diesem Beruf ausgesprochen viele Tätigkeitsfelder.“ Neben der praktischen Arbeit mit den Patienten in den unterschiedlichen Fachgebieten und Versorgungsbereichen ermöglicht einem ein Studium, im Gegensatz zur Ausbildung, später in verschiedenen Funktionsbereichen wie zum Beispiel im Qualitätsmanagement, Pflegestützpunkten etc. tätig zu werden oder sich akademisch mit einem Master oder der Promotion weiterzuqualifizieren.
Die Hürden, an der Hochschule Fulda Pflege zu studieren, sind erreichbar. Es gibt keinen Numerus clausus; man braucht ein Abitur oder ein Fachabitur. Zudem besteht die Möglichkeit Pflege berufsaufbauend – auch ohne Abitur, aber mit vorheriger Ausbildung, verkürzt in zwei Jahren zu studieren. Durch die modernen Skills- und Simulationslabore werden hier die Theorie optimal mit der Praxis verbunden. In jedem Semester gibt es begleitend zur Theorie fachpraktischen Unterricht, und in der vorlesungsfreien Zeit absolvieren die Studierenden Praxisstunden in den Kooperationseinrichtungen. „Was man wirklich braucht, ist eine Vorliebe dafür, mit Menschen zu arbeiten“, erklärt Daniela Herchet. „Empathie und kommunikative Fähigkeiten dürfen dabei nicht fehlen. Man muss Verantwortung übernehmen und Entscheidungen treffen können.“ Denn schließlich bedeutet Pflege, 24 Stunden am Tag für Menschen da zu sein. „Ich finde diesen Beruf sehr sinnstiftend. Er ist schön und abwechslungsreich!“ Und der Weg ist mit der Arbeit auf Station auch noch lange nicht zu Ende: „Es gibt sehr viele Möglichkeiten zur Weiterqualifizierung in unterschiedlichen Bereichen“, freut sich die Pflegerin. „Man kann sich immer weiterentwickeln.“
Das Pflegestudium an der Hochschule Fulda bietet also alles, was das Herz begehrt: Theorie, Praxis, Abwechslung, Perspektiven. Dabei ist man immer ganz nah am Menschen – ein Studium, so reich wie das Leben selbst!