Pappdschungel und Planungsprofis - 3

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    © Daniel Chassein
    Hochschule RheinMain Pappdschungel und Planungsprofis

    Wer den Masterstudiengang erreicht hat, ist spätestens jetzt in der planerischen Realität angekommen. So wie Lars Zoske, der sich genau wie sein Kommilitone David Leber, gelegentlich wünscht, wieder so frei zu sein wie im ersten Semester. Aber mit jedem Semester, mit jedem Projekt kommt eine neue Hürde, beziehungsweise ein neuer Lernbaustein dazu. “Dann geht es nicht mehr nur um Kreativität und Ästhetik, sondern auch um Lärmschutz, Brandschutz, Fluchtwege, Dämmung und so weiter.”, erklärt Zoske. Sein erstes Masterprojekt war in all diesen Punkten eine besondere Herausforderung: Für das seit 20 Jahren leer stehende Opel Altwerk in Rüsselsheim sollten individuelle Lösungsansätze gefunden werden. Die ausgesuchte Immobilie brachte gleich drei Schwierigkeiten mit sich: Die Größe von 60.000 Quadratmetern, die denkmalgeschützte Fassade, die unterschiedlichen Bodenlevel und die umfangreiche Umgebungsanalyse, welche dem Nutzungskonzept vorausging. Die Herangehensweisen an das Projekt fielen so individuell aus wie die Ergebnisse. “Bei der Geländebegehung achtete ich auf mein Bauchgefühl. Irgendwann machte es “Klick” und ich wusste, was ich hier umsetzen will”, erklärt Linda Voss, für die das Opel Altwerk bereits das dritte Masterprojekt war. Ihr Kommilitone ging es analytischer an und recherchierte, wo ein ähnliches Bauprojekt umgesetzt wurde. Die Ausgangssituation ähnelt sich in allen deutschen Städten: Bevölkerungswachstum und demographischer Wandel machen Wohnraumknappheit, Mobilitätsengpässe, Flächenversiegelung, Lärmbelästigung und Gentrifizierung zu tagesaktuellen gesellschaftspolitischen Themen. Kein Wunder, dass sich alle drei Studierenden für ein Konzept aus Büros, sozialem Wohnraum und Einkaufsmöglichkeiten entschieden haben. Der Entstehungsprozess vom ersten Entwurf bis zum fertigen Modell und der Präsentation wurde von Prof. Andreas Fuchs und Prof. Georg Giebeler intensiv begleitet und in den wöchentlichen Projektbesprechungen und Workshops kontinuierlich weiterentwickelt. “Die Betreuung an der Hochschule ist sehr persönlich, die Dozenten nehmen sich immer Zeit und geben Hilfestellungen. Und auch die Werkzeug- und Maschinenausstattung der Werkstätten, in denen wir unsere Modelle aus Holz, Kunststoffe, Papier oder den anderen gängigen Modellbaumaterialien bauen können, ist gut. Zwar fehlt uns aktuell ein Plotter, aber eine neue Lösung für das Plotten der Pläne wird derzeit vom Studiengang gemeinsam mit der Fachschaft erarbeitet”, lobt die Studentin Lena Sauer.

    Vielleicht hat man im Master angekommen nicht mehr das freie und coole Gefühl des ersten Semesters. An dem Stolz, mit dem die drei Master-Studierenden ihre Entwürfe präsentieren, lässt sich ablesen, dass ihnen großes Wissen auch ein ziemlich gutes Gefühl gibt.

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