Die B3 Biennale der Hochschule für Gestaltung in Offenbach
Im B3-Büro in der Offenbacher Schlossstraße legt Max Apel vom Projektteam das Telefon zur Seite. Eine Seltenheit, denn in der aktuellen Phase der Festivalvorbereitung ist er fast ununterbrochen am Telefonieren. Mit Künstlern, die nach den lokalen Begebenheiten fragen, mit Agenten von Künstlern, die technische Details von ihm wissen wollen, mit Brandschutz-Experten. Dass er gestresst ist, merkt man ihm nicht an. “Bei der Festivalplanung ist gefühlt immer alles total knapp. Deshalb ist es die größte Herausforderung, immer guter Dinge zu sein und nicht die Nerven zu verlieren”, erzählt Apel. Daran arbeitet auch Tim Beißwenger, der als Eventmanger die Eröffnungsfeier mit 220 und die Preisverleihung mit 700 geladenen Gästen koordiniert. “Erst wenn die Einladungen verschickt sind, kann ich kurz durchatmen”. Die Leiterin des Programmteams, Katharina Gerson, kommt, das Telefon am Ohr, herein. “Wir müssen über die Sitzmöglichkeiten sprechen, mir platzt hier alles aus den Nähten”.
65.000 Besucher waren 2015 beim Festival, der Ausstellung und dem Parcours, der an sechs weiteren Orten stattfindet und mit Ausstellungen und Vorträgen aus der Kunst- und Medienbranche die Leitausstellung flankiert. Nicht weniger werden 2017 erwartet. Ein Besuchermagnet ist das umfangreiche Filmprogramm, das 12 internationale Filmpremieren umfasst. “Wir spielen noch nicht in der Liga von Cannes oder Sundance, aber durch unsere internationale Vernetzung, die zahlreichen Premieren und die Wertigkeit der gezeigten Arbeiten, sind wir nicht weit weg”, erzählt Max Apel nicht ohne Stolz. Und Katharina Gerson ergänzt: “Die B3 ist einzigartig, weil sie alle Bereiche des Bewegtbildes zum einen gleichberechtigt nebeneinander abbildet und darüber hinaus in Beziehungen zueinander stellt”. Die bisherige Erfolgsgeschichte soll in den nächsten Jahren fortgeschrieben werden. Genau wie die von Jonas Englert. Die Werke des jungen Künstlers, der von der Galerie Anita Beckers vertreten wird, sind bereits Teil der Sammlungen des Hirshhorn Museum, Washington D.C. und des Museum of Fine Arts, Boston. Er hat den Wunsch, sich seine Unabhängigkeit zu erhalten und immer nur das arbeiten zu können, was er will. Gerne in Frankfurt. Eventuell auch in New York oder in San Francisco. In Offenbach denkt man über den Horizont hinaus.