Simulationszentrum für Anästhesiologie, Notfall- und Intensivmedizin an der Justus-Liebig-Universität Giessen
Hier im Simulationszentrum für Anästhesiologie, Notfall- und Intensivmedizin der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie an der Justus-Liebig- Universität Gießen (GiSim) können sich angehende MedizinerInnen an Dummys mit der Physiologie des Menschen vertraut machen und dabei verschiedenste medizinische Vorgänge simulieren. Heute steht in diesem ehemaligen Operationssaal das Fach „Anästhesiologie“ auf dem Plan, und wir platzen direkt in das Eingangstestat der Studierenden hinein, das sie auf die heutige Übung in Anästhesie vorbereiten soll. Wir werden von Dr. Alin Schaumberg bei bester Laune in der alten Frauenklinik des Universitätsklinikums in Gießen begrüßt:
„Das Simulationszentrum ist nur Übergangsweise in der alten Frauenklinik, bis unser neues Lehrgebäude fertig ist“, erklärt Dr. Schaumberg und nimmt uns mit in das neue Lehrgebäude direkt gegenüber. Es lässt bereits von außen erahnen, welche Möglichkeiten nach der Eröffnung auf die Studierenden warten. Und unser erster Blick hinein zeigt viel Liebe zum Detail und ein durchdachtes Konzept. Hell und offen präsentiert sich das Innere des Gebäudes der alten Chirurgie, ein gelungener Mix aus alter Substanz und moderner Architektur. Die Eröffnung soll noch in diesem Jahr erfolgen.
Zurück im aktuellen Simulationszentrum werden die Studierenden bereits vom stellvertretenden Direktor der Klinik für Anästhesiologie, operative Intensivmedizin und Schmerztherapie an der Justus-Liebig-Universität Gießen Prof. Dr. Matthias Wolff mit den praktischen Abläufen einer Anästhesie vertraut gemacht. Der Simulator, an dem die Studierenden dort üben, ist beeindruckend. Er ist eines von insgesamt acht physiologischen Modellen, die es hier im Simulationszentrum gibt. Jeder der acht Dummys hat unterschiedliche Fähigkeiten. Dieser hier kann atmen, blinzeln, besitzt einen Herzschlag, Blutdruck und vieles mehr. Sogar eine Verstoffwechselung von Medikamenten kann er berechnen. Er reagiert auf eine Vielzahl von medizinischen Eingriffen, sein Blutdruck kann sich verringern, die Augenlider blinzeln, der Herzschlag verlangsamt sich... Gesteuert wird er durch einen Mitarbeiter mittels Laptop von einer Schaltzentrale im Nebenraum aus. Es lassen sich sogar sogenannte Stresstests durchführen, bei denen man Komplikationen simuliert. Hier in der ersten Stunde geht es um die strategischen Unterschiede der Narkosearten und um die Frage, welche davon zu welchem Patienten in welcher Situation passt.