Das TU Darmstadt Racing Team (DART)
Langsam und vorsichtig bahnt sich die Gruppe ihren Weg. Vier Studierende bilden die Vorhut der kleinen Prozession, zwei Kommilitonen folgen. Sachte schieben sie einen Ladewagen über das Gelände des legendären Hockenheimrings. Auf ihm thront keine Reliquie, sondern eine Batterie. Für das Team des Racing Teams der TU Darmstadt (DART) ist sie das Herzstück für den Erfolg bei der Formula Student Germany – einem internationalen Konstruktionswettbewerb für Studierende.
118 Teams aus 25 Nationen, über 4.000 Studierende und 6.000 Besucher fanden sich im August 2018 zum Rennen in Hockenheim ein. Sieben Tage lang dauerten die Wettbewerbe, die in drei Klassen stattfanden: Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren, Fahrzeuge mit voll elektrischen Antrieben und Rennfahrzeuge, die komplett autonom unterwegs sind. Genau das kann auch der lambda-D2018 vom Team der Technischen Universität. Das Konzept haben die Studierenden selbst entwickelt. „Im letzten Jahr lief unser System nur über eine Stereokamera, jetzt haben wir das mit einem Lidar gepaart“, erklärt Christian Guba. Der Informatik-Student ist zuständig für die Sensorik und das Zusammenführen der aufgenommenen Messdaten. Das Lidar besteht aus 16 Lasern, die sich schnell drehen und so die Umgebung abtasten. Gemeinsam sorgen die zwei Einheiten dafür, dass das Rennauto Hindernisse erkennt und die optimale Fahrlinie wählt.
80-Stunden-Woche neben dem Studium
Auch die anderen Teile des lambda sind ‚made in Darmstadt’, vom Motor bis zur Batterie. Sogar das Monocoque hat das Team selbst konzipiert und schließlich aus Carbon gefertigt. „Unsere Saison geht von August bis August“, erzählt Oliver Rothermel, der in diesem Jahr die Abteilungen Aerodynamik sowie Management & Marketing leitet. Dabei wählt die alte Teamleitung ihre Nachfolger selbst aus – mit Rat vom DART-Vorstand. Aus allen Bewerbungen sucht die neue Teamleitung dann die Mitglieder für das kommende Jahr aus. Die ‚alten Hasen’ helfen den Neuen auch bei der Einarbeitung. „Dann folgt eine Konzeptphase für jedes Bauteil – und mit ihm die Entscheidung: Geht man lieber auf Nummer Sicher oder riskiert man etwas“, erklärt Oliver. Am PC simulieren die Teams ihre Konstruktionen, bevor es ab Anfang Januar in die Fertigungsphase geht. „Dann beginnt die stressigste Zeit“, so Oliver. 80 Arbeitsstunden sind keine Seltenheit. Pro Woche versteht sich. Und das alles neben dem Studium.