Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences
Frankfurt. Es gibt es viele gute Gründe genau hierher zu ziehen. Denn die Metropole am Main ist trotz aller Vorurteile und Widersprüche lebens- und liebenswert für Gebürtige wie “Oigeplackte”, für Finanzriesen und Studenten, für Naturliebhaber und urbane Performer. Es sind extreme Kontraste, die Frankfurt so spannend und anziehend machen. Auch für Jodit Ghebre Hawariat, 28, die Soziale Arbeit an der Frankfurt University of Applied Sciences studiert. “Frankfurt ist komplett divers und sehr multikulturell. Der Spannungsbogen reicht vom schicken Europaviertel bis zum sozial schwachen Gallus und es ist eine große Dynamik in der Stadt, sie entwickelt sich rasant weiter”. Insofern ist die Hochschule für angewandte Wissenschaften, an der sie studiert, die Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS), ein Spiegelbild der Stadt selbst. Der Spannungsbogen der angebotenen Studienfächer reicht von Bauingenieurwesen und Architektur über Ingenieurwesen, Informatik, Wirtschaft und Recht bis zu sozialer Arbeit und Gesundheit.
Auch in punkto Multikulturalität steht die Hochschule der Stadt in nichts nach, immerhin kommen die 14.250 Studierenden aus 105 Nationen. “Aber der Campus ist überschaubar und gar nicht anonym”, betont Ghebre Hawariat. Sie selbst hat schnell Anschluss gefunden als sie vor drei Jahren von Mannheim nach Frankfurt kam. “Von den ersten Tagen hier war ich richtig verzaubert. Die Einführungen und Workshops hatten etwas Schulisches, etwas Zusammengehöriges, so dass man sich schnell nicht mehr alleine gefühlt hat”. Wer durch dieses familiäre Miteinander annimmt, dass die Frankfurt UAS von gestern ist, der irrt. Mit Block und Stift kommt man nicht weit und wer keinen Zugang zur digitalen Welt hat, der kann hier nicht studieren. Moodle heißt die für Studenten unabdingbare Plattform. Die Studierenden finden hier tagesaktuelle Informationen, eine Tauschbörse für Praktikumsplätze, eine Wohnungsbörse, Informationen über Krankheitsausfälle und Seminarunterlagen, welche Dozenten hier zur Verfügung stellen. Auch die Modulbelegung in den einzelnen Fachbereichen und die Anmeldung zu allen Prüfungsverfahren funktioniert nur über das HISQIS-Portal online. Das sollte aber zukünftige Studierende nicht abschrecken. “Die Dozenten helfen uns immer gerne, die nehmen sich sogar kurz Zeit, wenn man sie auf dem Flur anspricht. Sie unterstützen uns bei Experteninterviews, Referaten, vermitteln Praktika, Stellen und Aushilfsjobs”, erzählt Hannah Hoffmann, 22, die sich auf soziale Dienste im Gesundheitswesen spezialisieren möchte. Und Svenja Carlson, 23, Schwerpunkt Suchttherapie und Sozialmanagement in der Suchthilfe, ergänzt: “Wir stecken hier nicht in der Theorie fest, sondern haben viele Dozentinnen und Dozenten, die aus dem praktischen Bereich kommen. Unsere Rechtsseminare werden von Juristen gehalten, bei psycho-sozialen Bezügen lehren Sozialarbeiter. So werden wir perfekt darauf vorbereitet, was soziale Arbeit in der Realität bedeutet”. Dazu ist das Studium keine Einbahnstraße. “Wir dürfen mit den Dozenten diskutieren, wir sind aufgefordert unsere eigene Meinung einzubringen. An der Hochschule kann der Austausch viel intensiver stattfinden als in großen Hörsälen der Universitäten”, so Carlson.