Wir sind zu Besuch im multifunktionalen Medialab des Studienclusters Media Management an der Hochschule RheinMain. Hier finden alle Themen der Medienbranche in einem Labor zusammen, um eine bestmögliche Ausbildung zu garantieren: State of the Art der Medientechnik. „Wir konnten uns hier schon ein Stück weit unser Traumstudio zusammenstellen“, lächelt auch Labor-Mitarbeiter Joscha Brück und schaut sich um. Das Labor hat die Hochschule vor ungefähr 25 Jahren als Lehrstudio erstanden. Seitdem wurde es immer wieder umgebaut und auf den neuesten Stand gebracht. „Wir sind jetzt zukunftssicher ausgerüstet.“
Mittlerweile gehören sogar zwei Kamera-Roboter zum Inventar. Die beiden Roboter sind Teil der Zukunftsvision von Christopher Dahm, der an der Hochschule die Professur für digitale Technologien in Bewegtbild & Sound innehat. „Uns war es beim Umbau des Studios sehr wichtig, digitale Arbeitsabläufe zu etablieren“, erklärt er. Das bedeutet, dass in diesem Labor nicht nur einzelne Szenen automatisch bespielt, sondern ganze Sendungen vorbereitet werden und quasi per Knopfdruck ablaufen. „Wir arbeiten hier mit Event-Listen“, erklärt uns Christopher Dahm. Im Vorfeld wird das gesamte Konzept einer Sendung erstellt und auf die Millisekunde durchgeplant. „Wenn die Roboter mit ihren Kameras auf eine neue Szene schwenken, fährt dort auch die Beleuchtung hoch und bestimmte Mikrofone werden für das neue Setting aktiviert …“ Dahm strahlt: „Sich immer wieder mit der neuesten Technik auseinanderzusetzen und diese in den Lehrplan zu integrieren ist für mich eines der spannendsten Felder meiner Professur!“ Dazu gehört auch virtuelle 3-D-Technik, die hier in Bild und Ton Anwendungen gelehrt wird. Er ist davon überzeugt, dass sich diese Art der virtuellen Produktion immer mehr durchsetzen wird, denn hinter all der Freude über die neuste Technik steht für ihn ein ganz wichtiger Gedanke: Nachhaltigkeit. „Das war beim Umbau des Labors ein ganz großes Thema!“, sagt der Professor. So wurde darauf geachtet, wo sich überall Energie einsparen ließe. Das fängt bereits bei der energieeffizienten LED-Beleuchtung im Studio an. Zudem wurde eine mobile Solaranlage mit Hochleistungs-Akku beschafft, über die bei Außendrehs der eigene Strom erzeugt werden kann. Der Studiengang Media Management der HSRM in Wiesbaden denkt auch hier in größeren Zusammenhängen – und da kommt das Konzept der Virtuellen Produktion ins Spiel: „Wir arbeiten aktuell an Workflows, um virtuelle Medienproduktionen mit der Technologie von Game Engines in unserem eigenen Studio durchzuführen“, erklärt Dahm. Mittels LED-Videowand, Projektion oder Green Screen-Technik lassen sich vom Computer generierte, hochauflösende und realgetreue Hintergründe in die Realbilder integrieren. Die Crew muss also nicht mehr an die verschiedenen Locations reisen, sondern trifft sich im virtuellen Studio – so kann viel CO2 eingespart werden.
Neben einem Einsatz beim Film, im Funk und im Fernsehen werden Medienproduktionen auch für Industrieunternehmen angefertigt. Und auch hier zeigt sich, dass die Produktionen in immer neuen Einsatzzwecken Anwendung finden. Beispielsweise im Bereich der virtuellen Fortbildung, bei der Mitarbeitende ganz individuell per VR-Brille lernen können. Für Unternehmen ergeben sich damit riesige Vorteile, denn hier kann Zeit und Geld gespart werden.
Media Management an der Hochschule RheinMain in Wiesbaden: Hier wird Zukunft auf allen Ebenen gedacht!