Rennsport-Kunst von der Hochschule für Gestaltung Offenbach
Im Lehrgebiet „Konzeptionelle Gestaltung“ rief das Team einen entsprechenden Zeichen- und Illustrationskurs ins Leben. „Die Aufgabe geht weit über die normale Kreativität hinaus“, begründet Nikolas den interdisziplinären Ansatz. „Schließlich sollte das Resultat nicht nur toll aussehen, sondern mit einem Auto auch machbar sein.“ Mit einer Reihe guter Entwürfe besprach sich das Team schließlich mit Falken. Die Wahl fiel auf eine Zeichnung von Fabia Matveev. „Meine Idee basiert vor allem auf dem Spiel mit den Dimensionen“, erklärt sie. Und da das fertige Kunstwerk hauptsächlich von oben zu sehen ist, baute sie den Rennwagen selbst mit ein – als Matchboxauto, mit dem ein Kind spielt. „Im Prinzip hatten wir viele Freiheiten bei der Gestaltung, mussten aber natürlich einige Besonderheiten berücksichtigen wie den Wendekreis und den Reifenabstand.“ Für Fabia war es nicht das erste größere Projekt: „Ich habe schon mehrfach externe Aufträge umgesetzt – sowohl eigene als auch im Rahmen des Studiums an der HfG.“ Insbesondere dieser Ansatz gefällt ihr an der Hochschule: „Letztlich bringt uns das viel Erfahrung für die spätere Bewerbung oder auch für die Selbständigkeit.“
Nach einigen Anpassungen der Skizze auf Grundlage von Michaels Expertise legten die Beteiligten schließlich los. Doch nicht etwa auf einem leeren Parkplatz, sondern stilecht auf dem Nürburgring, dem Motorsport-Mekka in der Eifel: Auf einem Hubschrauberlandeplatz ganz in der Nähe der Haupttribüne steht Michael mit einem grell-orangefarbenen Mustang GT. Die große Sonnenbrille kaschiert die Sorgenfältchen: „Ich war heute morgen schon ein bisschen nervös“, gesteht er. „Zwei Kamerateams sind extra wegen mir da, jetzt muss es auch funktionieren.“ Doch schon nach wenigen Test-Drifts sind die Bedenken wie weggewischt. „Es klappt!“, sagt Yuriy erleichtert. Jetzt heißt es, gemeinsam am Finetuning zu arbeiten. Nikolas geht angespannt über den Asphalt, die Illustration immer im Anschlag. Und auch Yuriy dirigiert den Mustang auf den Zentimeter genau. Zwischendrin werden die ersten Bremsspuren akribisch analysiert und gegebenenfalls noch einmal deutlicher auf den Asphalt gefahren. Mit jeder gelungenen Kurve und jedem rasanten Quietschen entspannen sich die Gesichtszüge der beiden Studierenden.