Deutsche Professoren, deutscher Abschluss - 1

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    © Steffen Böttcher
    Deutsche Professoren, deutscher Abschluss

    VGU - Vietnamese-German University in Ho Chi Minh Stadt

    Ho Chi Minh Stadt im April. Hier in Süd-Vietnam heizt die Sonne die Luft bereits am Morgen auf erbarmungslose 38°C auf. Wir sind auf dem Weg zur VGU, der „Vietnamese-German University“, die etwas außerhalb der Stadt liegt. Etwa eine Stunde kämpfen wir uns durch den morgendlichen Verkehr, bis die Straßen breiter werden und die Luft etwas klarer wird. Hier, auf dem Campus der Eastern International University, befindet sich die VGU, ein von der vietnamesischen Regierung und dem Land Hessen initiiertes Hochschulprojekt, das 2006 vom damaligen vietnamesischen Bildungsminister Prof. Ngyuen Thien Nhan und dem hessischen Minister für Wissenschaft und Kunst a. D. (HMWK) Dr. Udo Corts initiiert wurde. Prof. Ngyuen Thien Nhan hat wie viele andere seiner Landsleute in der früheren DDR studiert und deshalb eine besondere Beziehung zu Deutschland. Die VGU ist dem deutschen Universitätsmodell verpflichtet und verspricht daher allen StudienabgängerInnen einen deutschen Abschluss von ihren jeweiligen deutschen Partneruniversitäten. Dadurch sollen der rasant wachsenden vietnamesischen Wirtschaft und natürlich auch den vielen deutschen Firmen vor Ort hochqualifizierte Arbeitskräfte zur Verfügung gestellt werden. Und tatsächlich bemühen sich mittlerweile immer mehr Firmen um eine Zusammenarbeit mit der VGU. So übernimmt beispielsweise der deutsche Schuhhersteller Adidas jedes Jahr 20 Stipendien an der VGU und bemüht sich damit um gut ausgebildetes Personal für den eigenen vietnamesischen Standort. Auch andere deutsche Firmen wie Bosch oder Siemens sind immer wieder an Projekten beteiligt und sehr interessiert an den StudienabgängerInnen.

    Auf dem Campus treffe ich Henning Hilbert, den Leiter der Sprachabteilung, der die Studierenden an der VGU im sogenannten „Foundation Year“ in den Sprachen Deutsch und Englisch auf ihr Studium vorbereitet. Henning Hilbert ist ein wirklich netter Kerl, der hier von Anfang an mit dabei war und wie kein anderer aus dem Nähkästchen plaudern kann. Er erzählt mir, dass nicht nur Vietnamesen hier studieren, sondern auch Jugendliche aus Indien, Kamerun, Finnland, Spanien und natürlich aus Deutschland. Lachend fügt er hinzu, dass es wohl keinen perfekteren Ort auf der Welt gibt, um den Studiengang „Traffic and Transport“ mit praktischen Beispielen zu füllen. Ob es Unterschiede zwischen den vietnamesischen und den deutschen Studierenden gibt, möchte ich wissen. Ja, die gibt es, sagt er. Die deutschen ProfessorInnen, die hier jedes Jahr bis zu drei Blockseminare leiten, sind jedes Mal sehr beeindruckt von der Motivation und Zielstrebigkeit der jungen Leute hier. „Die ProfessorInnen genießen ihre Zeit hier wirklich und nehmen sich extra viel Zeit für die Studierenden. Ich denke, für den einen oder anderen Deutschen wäre ein Studium hier an der VGU mit Sicherheit auch eine interessante Zeit.“

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