IT-Sicherheit an der Hochschule Darmstadt (h_da)
An der h_da gibt es daher neben den ‚klassischen’, zum Teil berufsbegleitenden Studiengängen inzwischen ein spezielles Angebot: der Kooperative Studiengang IT-Sicherheit. Die künftigen IT-Sicherheitsexperten studieren an der h_da in einer Regelzeit von sieben Semestern und können sich durch Wahlpflichtmodule weiter spezialisieren. In der vorlesungsfreien Zeit erwerben sie wichtige praktische Erfahrung im Unternehmen. Zudem stellt das Thema auch einen der wichtigsten Forschungsschwerpunkte der Hochschule dar. Insgesamt sind hier 13 Professoren in vier Arbeitsgruppen aktiv, die zum Teil zum Center for Research in Security and Privacy, kurz CRISP gehören – dem größten Forschungszentrum für Cybersicherheit in Europa. Neben der Hochschule Darmstadt gehört die Technische Universität Darmstadt ebenso dazu wie die in Darmstadt angesiedelten Fraunhofer Institute für Sichere Informationstechnologie SIT und für Graphische Datenverarbeitung IGD. Mehr als 450 Forscher arbeiten rund um die Themen Cybersicherheit und Schutz der Privatsphäre – und werden dabei stark gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und dem Land Hessen.
Snowden lässt grüßen
Studierende haben so die Chance, hier schon während ihrer Ausbildung in spannenden Projekten mitzuarbeiten. So war es auch bei Alexander Zeier, der inzwischen fest in der Arbeitsgruppe UCS tätig ist. „Ich hatte mir überlegt, worüber ich meine Bachelorarbeit schreiben kann und bin dann auf UCS gestoßen.“ Seine Arbeit handelt davon, wie man Nachrichten in Adhoc-Netzwerken anonym verbreiten kann. In Zeiten von Whistleblowern ein wichtiger Ansatz, um Menschen zu schützen. Neben seiner weitergehenden Forschung konzipiert Alexander inzwischen selbst Lehrveranstaltungen.
Bei der Masterarbeit von Daniel Träder ging es um das Gegenteil, nämlich die sichere Identifizierung im Internet. Denn zwar hat die Bundesregierung einen modernen Personalausweis eingeführt, doch bisher nutzt kaum jemand die entsprechenden Online-Funktion. „Das Problem ist, dass sich niemand ein Lesegerät zulegen will – und im Umkehrschluss bietet kaum jemand Dienste an.“ Mit der ‚AusweisApp2’ hat die Gruppe UCS hierbei bereits einen großen Schritt in die Richtung getätigt, um Sicherheit und Anwendbarkeit bestmöglich zu verbinden. Aktuell arbeiten Daniel & Co an einer weiteren Vereinfachung für den Bürger, nämlich daran, die entsprechenden Daten des Personalausweises auf das Smartphone zu übertragen – und gleichzeitig einen Identitätsmissbrauch zu verhindern. So könnte man sich quasi mit seinem Handy bei einer Polizeikontrolle ausweisen oder bei einer Bank ein Konto eröffnen. Die Begeisterung für sein Thema ist Daniel anzusehen: „Es ist ein schönes Gefühl, wirklich etwas verändern zu können und die Sicherheit der Menschen im Internet zu verbessern.“