IT-Sicherheit an der Hochschule Darmstadt (h_da)
„Emails zu versenden ist wie Postkarten zu schreiben“, sagt Daniel Träder von der Hochschule Darmstadt. Denn genau wie beim Vorgänger kann die elektronische Nachricht auch von Fremden gelesen werden. „Wer sich auskennt, kann andere Nutzer ausspionieren und deren Kommunikation einfach mitschneiden – ohne, dass diese etwas davon mitbekommen.“ Gerade in öffentlichen oder fremden Netzwerken sind die Anwender häufig in Gefahr.
Die Technik, um beispielsweise seine Emails zu verschlüsseln, ist seit Jahrzehnten vorhanden – doch die wenigsten nutzen sie. „Vieles ist einfach zu komplex für den Laien. Unser Ziel ist es, Prozesse und Anwendungen zu gestalten, die sicher und gleichzeitig maximal anwenderfreundlich sind“, so Daniel. User Centered Security, kurz UCS, heißt das im Fachjargon. Und so heißt auch die Arbeitsgruppe von Prof. Andreas Heinemann, die seit rund zwei Jahren existiert und zu der Daniel gehört. Im Idealfall soll der Anwender sich gar nicht mit Einstellungen und Konfigurationen befassen müssen. Das sollen Softwareentwürfe der UCS im Hintergrund übernehmen. „Wichtig hierbei ist ein gesundes Gleichgewicht aus Sicherheit, Privatsphäre und Vertrauen“, so Daniel. Bei den meisten Websites oder der Kommunikation zwischen Rechnern ist eine Verschlüsselung zwar inzwischen Standard, doch bei vielen anderen Systemen oder Apps ist das nicht der Fall. Das gilt insbesondere für Smartphones und dem ‚Internet of Things’ (IoT), also smarten Fernsehern, Steckdosen oder Lampen – die heute viele Menschen wie selbstverständlich nutzen.