Es gibt auch ein Fahrrad aus Papier, sogar schon ein Rennruderboot! Das allerdings besteht aus einer Mischung aus Papier und Harz, und so ganz perfekt ist es noch nicht, wie ein Olympionike getestet hat. „Prinzipiell ist es tauglich, aber noch nicht wettbewerbsfähig“, so Robert Götzinger, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Darmstadt im Fachgebiet für Papierfabrikation und mechanische Verfahrenstechnik. „Aber es ist gefahren und nicht untergegangen!“ Überhaupt gibt es bis zur reinen Papierbauweise noch Hürden zu überwinden. Bauingenieure bauen auf einem Grundstück in Darmstadt ein Haus, um aus der praktischen Anwendung Daten zu sammeln. Dieses wird mit einem Betonkern gebaut. Die Regularien des Baurechts müssen zuerst überarbeitet werden, damit man den Werkstoff Papier einsetzen kann. Götzinger erklärt: „Wir gehen von dem Anspruch weg, alles aus Papier machen zu wollen.“ Schrauben können auch wiederverwendet werden. Die beste Form von Nachhaltigkeit ist, wenn man Teile wiederverwendet und nicht wegwirft.
Ein innovatives, nachhaltiges Projekt, ein Studium, das schon jetzt zahlreiche Vernetzungen in die Industrie und die weiterführende Forschung hat, inmitten der Jugendstilstadt Darmstadt, in nächster Nähe zum Rhein-Main-Gebiet mit seinen zahlreichen kulturellen Angeboten: „Es ist nicht nur das Lernen allein, was hier in Darmstadt Spaß macht“, betont Heinz-Joachim Schaffrath, „sondern auch das Drumrum!“
- In dem LOEWE-Schwerpunkt BAMP! arbeitet die TU Darmstadt mit den Projektpartnern Hochschule Darmstadt und Technische Hochschule Mittelhessen zusammen.
Weitere Informationen: impact.h-da.de/forschung/bamp-bauen-mit-papier