Hier setzt ihr Projekt an. In Kooperation mit dem Uniklinikum Frankfurt wertet Lucie Hucke Ganganalysen und Fehlstellungen aus. Daraus berechnet sie die Kräfte, die auf das Gelenk einwirken. Mittels Röntgenbildern ist sie dann in der Lage, Modelle des Knies zu bauen, in die sie das Implantat an verschiedenen Stellen einsetzen und sehen kann, was da überhaupt genau passiert und welchen Einfluss es auf den Körper hat. Das Ergebnis ist spannend: „Wir haben zunächst gelernt, dass wir eigentlich nichts wissen“, lacht Lucie Hucke. Das bedeutet: Erst mal zurück auf Start? „Na ja, ein paar Schritte zurück müssen wir schon. Aber genau das reizt mich an der Biomechanik – dass sie so schön kompliziert ist!“ Dazu passt auch der Karriereweg der Doktorandin. Angefangen hat sie mit einem Praktikum in einer Baggerwerkstatt. Doch schnell war ihr klar, dass sie Maschinenbau studieren wollte: „Wenn ich in meiner Kindheit ein Problem hatte, habe ich immer Maschinen gebaut, die das gelöst haben“, erzählt sie. Dabei kam sie vom Stahl zu Kunststoffen und dann zum Holz. Und schließlich ist sie in der Biomechanik gelandet. „Das Faszinierende ist einfach, dass diese biologischen Materialien ja auch reagieren“, schwärmt sie. Gerade die Gelenke von Kindern ändern sich wieder und wieder. „Die Geometrie, die Materialeigenschaften, – da kommt jeden Tag etwas Neues raus!“
Kindern zu helfen, dabei praxisorientiert Probleme zu lösen, anstatt sie nur zu beschreiben innovative Forschung zu betreiben, all das kann Lucie Hucke hier im Team von Prof. Dr. Armin Huß an der Frankfurt University of Applied Sciences erleben. Daher möchte sie auch in der Forschung bleiben: „Da habe ich meine Leidenschaft gefunden!“ Rückschläge gibt es keine, nur neue Wege, um zum Ziel zu gelangen. Und genau das braucht die Medizin heutzutage: Innovation, Leidenschaft und Freude an der Sache. All das läuft hier im Labor für Biomechanik zusammen und steht für die Forschung der Zukunft.