Studentisches Projektbüro Verkehrswesen der Hochschule Darmstadt
Im Laufe der zehn Jahre, die es das Studentische Projektbüro nun gibt, ist nicht nur die Manpower gewachsen, sondern auch das technische Equipment. Der Anerkennungspreis für Exzellenz in der Lehre sorgte auch für Aufsehen an der Hochschule und das Präsidium stellte einen finanziellen Topf zur Verfügung, der die Existenz des Projektbüros auf längere Zeit sicher stellte und aus dem neue Erhebungsgeräte finanziert werden konnten. Heute können die Studierenden auf zwei Pedelecs (womit sogar schon der Hessische Verkehrsminister unterwegs war), ein Seitenradar, ein Leitpfostenzählgerät, Dashcams, eine mobile Fahrradzählstation (deren Layout auch von einem Studierenden aus dem Projektbüro selbst entworfen wurde) und auch eine Drohne zur Datensammlung zurückgreifen. Die Drohne ist erst seit Juni 2016 im Einsatz und wird immer dann genutzt, wenn ein großer Knotenpunkt, zum Beispiel ein zweispuriger Kreisverkehr, so ausgedehnt ist, dass er von unten nicht mehr gut beobachtet werden kann. “Aus der Vogelperspektive”, so Edgar Bär, ebenfalls wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projektbüro, “erkennen wir sehr gut, wo gegebenenfalls Probleme im Ablauf zwischen den Verkehrsteilnehmern entstehen und die Verkehrsbehörde einschreiten muss.” Auch wenn dabei laut Bär das Hauptaugenmerk auf der Sicherheit der schutzbedürftigen Verkehrsteilnehmer wie Radfahrer und Fußgänger liegt, sei es natürlich auch für die Autofahrer von Interesse, wenn das Miteinander reibungslos funktioniere. Die Drohne macht Aufnahmen von großen, unübersichtlichen Knotenpunkten, die gesammelten Daten werden im Anschluss am Computer gesichtet und ausgewertet. Allerdings ist bei der Nutzung der Drohne Vorsicht geboten. Für jeden Start in der Stadt muss eine Genehmigung eingeholt und ein Drohnenführer benannt werden. Bedingt werden die strengen Auflagen des Regierungspräsidiums Darmstadt durch die Nähe zum Frankfurter Flughafen, wo es immer häufiger zu Problemen mit Drohnen beziehungsweise deren verantwortungslosen Führern kommt.
Weit weniger problematisch ist der Einsatz des vom Bundesamt für Straßenwesen zertifizierten Seitenradars oder des Leitpfostenzählgeräts, welche die gleiche Technik nutzen. Beide zählen mit Zuhilfenahme reflektierender Radarstrahlen in beide Fahrtrichtungen und können neun verschiedene Verkehrsarten unterschieden. Auf Basis der gewonnenen Daten, die sich die Studierenden am Computer entweder als Graphen oder Excel-Tabellen anzeigen lassen können, entwickeln sie neue Verkehrskonzepte.